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Fitness-Kolumne – Teil 2: Fitnessmythen – Was wirklich dran ist

Personal Training

Fitnesstraining entwickelt sich immer weiter, doch trotz wissenschaftlichen Entwicklungen und Erkenntnissen, halten sich dennoch einige Fitnessmythen. Welche davon nicht oder nur teilweise stimmen, stellt Personaltrainer Christian Haas in dieser Kolumne klar

Mythos: Waschbrettbauch durch Sit Ups

Durch noch so viele Sit Ups, wird nicht plötzlich das Fass zum Sixpack. Natürlich stärken Bauchübungen Ihre Muskulatur im Bauch, aber Fett wird im gesamten Körper abgebaut und nicht nur an bestimmten Stellen. Um Ihr Bauchfett loszuwerden, sollten Sie auf intensives HIIT kombiniert mit Krafttraining setzen. Beim Training der Bauch- und Rückenmuskulatur setze ich auf verschiedene Stabilisationsübungen, wie Fronstütz oder Seitstütz. Wichtig dabei ist es, den Körper immer wieder aus dem Gleichgewicht zu bringen, etwa durch Abheben eines Armes. Die Muskeln der Körpermitte haben die Aufgabe unseren Körper in sich zu stabilisieren und werden somit bei diesen Übungen optimal beansprucht. Ein weiterer Effekt von Stabilisationsübungen ist, dass sie gerade bei Personen, die viel am Schreibtisch sitzen, einen Ausgleich und Schutz vor Rückenschmerzen bringen.

Mythos: Hochmoderne Fitnessgeräte sind sicherer als freie funktionelle Übungen

An Fitnessgeräten trainiert man fast von alleine. Die Geräte sollen Ihre Haltung korrigieren und das Verletzungsrisiko sinken. Jedoch gibt es sehr viele Möglichkeiten, die Geräte falsch zu verwenden. Von der falschen Höhe bis zum falschen Gewicht. Außerdem werden durch die Verwendung von geführten Maschinen die kleinen Muskeln, die uns in unseren Bewegungen stabilisieren, nicht trainiert; anders als bei funktionellen Übungen. Egal ob man nun an Geräten oder mit freien Übungen trainiert, ist es wichtig einen Trainer an seiner Seite zu haben, der auf die richtige Ausführung achtet.

Mythos: Dehnen vor dem Training beugt Verletzungen vor

Dazu gibt es viele Studien, die belegen konnten, dass statisches Dehnen vor dem Training Verletzungen nicht vorbeugt. Durch den reduzierten Muskeltonus – also Spannung in der Muskulatur – kann sogar die Verletzungsgefahr erhöht werden, so zum Beispiel vor dem Joggen. Vor unseren Einheiten setzen wir beim Aufwärmen auf ein dynamisches Dehnen, das die Muskeln optimal auf die Belastung vorbereitet. Ziel ist es, die Muskeln warm und geschmeidig zu machen.
Nach einem Training kann man das klassische Dehnen jedoch sehr gut einsetzen, um Muskelkater zu verringern oder gar zu verhindern. Die Herangehensweise bei meinem Training ist, die Beweglichkeit zu verbessern, damit bestimmte Übungen effektiv und hochwertig ausgeführt werden können.

Mythos: Es muss weh tun….

Natürlich soll Training anstrengend sein, denn nur wenn es eine Herausforderung ist, werden Sie Ihre Ziele auch erreichen. Aber es muss ganz klar zwischen Schmerz und Anstrengung unterschieden werden. So ist Muskelkater – der häufig erst mit einem Tag Verspätung so richtig zuschlägt – durchaus normal, aber akute Schmerzen während dem Training können zu Schäden führen. Um diese Schäden zu verhindern, ist es mir besonders wichtig, dass immer die Qualität der Bewegungen im Vordergrund steht. Starke Schmerzen, die länger anhalten, deuten meist auf eine Verletzung oder Übertraining hin.

Mythos: Mit Cardio Training bei niedriger Intensität verbrennt man am meisten Fett

Wer kennt sie nicht: Die Fettverbrennungszone. Es gibt jedoch keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass ein Ausdauertraining bei niedriger Intensität mehr Fett verbrennt, als ein Training bei hoher Intensität. Nicht nur, dass ein langes Ausdauertraining durchaus langweilig sein kann, es ist auch nicht so effektiv, wie es oft propagiert wird. Also runter vom Crosstrainer und ran ans Zirkeltraining! Denn Fett verliert man am einfachsten, indem man Kalorien verbrennt. Und je intensiver das Training, desto mehr Kalorien können Sie verbrennen, zum Beispiel beim HIIT.


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