Leben & Geniessen

Gestärkt in den Frühling: Bewährte Heilpflanzen

Löwenzahn, Bärlauch, Schachtelhalm & Co. – alles heimische Kräuter, die beim Reinigen und Entschlacken helfen. Das wussten bereits unsere Vorfahren. Sie kannten die besonderen Heilkräfte der Natur und nutzten natürliche Hausmittel, um fit ins Frühjahr zu kommen.

Viele bekannte Haus- und Heilmittel basieren auf uraltem Wissen und Erfahrungen. So zehrten die Menschen noch bis ins vorletzte Jahrhundert hinein zum Ende der Winterzeit von ihren letzten Ressourcen. Nach Monaten dürftiger Ernährung suchten sie spezielle Pflanzen, die in der Lage waren, den entstandenen Mangel auszugleichen. Genau diese Pflanzen lässt die Natur im Frühling in einer Vielfalt erblühen. Sie sorgen für neue Energie und besitzen jede Menge Entgiftungspotential.

Auch noch heutzutage neigt der Mensch in unseren Breiten dazu, im Winter den Stoffwechsel zu drosseln. Doch im Gegensatz zu früher muss man in der kalten Jahreszeit auf nichts mehr verzichten. Im Frühjahr quält einen dann schnell das Unbehagen – man zählt ein paar Kilos mehr auf der Waage, zu wenig Sonnenschein und mangelnde Bewegung drücken auf die Psyche vieler Menschen. Man fühlt sich müde und schlapp. Klassische Symptome für die „Verschlackung“ des Körpers – im Volksmund auch als „Frühjahrsmüdigkeit“ bekannt. Unerwünschte Stoffe lagern sich im Körper ab. Der Transport von notwendigem Sauerstoff sowie Nährstoffen ist eingeschränkt. Durch eine sogenannte „Frühjahrskur“ kann man den Organismus auf ganz natürliche Weise wieder in Schwung bringen.

Zunächst einmal empfiehlt es sich, einen Zeitraum festzulegen, den man seinem „inneren Frühjahrsputz“ widmen möchte, beispielsweise vierzig Tage. Eine ausgewogene Ernährung ist die Basis, damit sich Schlacken lösen und ausgeschieden werden können. Hier empfiehlt es sich, insgesamt weniger zu essen und frische, saisonale Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Mit Heilkräutern, entsprechenden Tees oder frisch gepressten Säften kann man den inneren Reinigungsprozess bewusst fördern und die Leber als zentrales Entgiftungsorgan in ihrer Funktion unterstützen.

Hochwirksame Kräuter

Gerade im Frühjahr sprießt in der heimischen Natur eine Vielzahl an saisonalen Kräutern wie beispielsweise Löwenzahn, Brennnessel oder Mariendistel – Pflanzen, die einerseits sämtliche Organe der Verdauung aktivieren, andererseits durch ihre harntreibende Wirkung entgiften. Weshalb der Löwenzahn im Volksmund auch unmissverständlich „Bettsoacher“ genannt wird. Gleichzeitig wirkt er aktivierend auf Leber und Galle und unterstützt das Bindegewebe beim Abtransport von Schlacken – erfüllt also alle Anforderungen an eine „entschlackende“ Heilpflanze. Auch die Brennnessel gehört in jede Frühjahrskur. Früher auch zum Ausräuchern von Haus und Hof verwendet, regt das Kraut den Stoffwechsel an und wirkt reinigend auf Blut und Nieren. Die Mariendistel wirkt schützend und regenerierend auf die Leber. Auch Schachtelhalm, Birke, Bärlauch und Benediktenkraut zählen zu den heimischen Wildpflanzen, die uns im Frühling Kraft spenden und für neue Vitalität sorgen.

Ganzheitlicher „Frühjahrsputz“

Angewendet als Tee-Kur, sollte man täglich zwei bis drei Tassen entgiftenden Kräutertee zu sich nehmen, selbst geerntet oder in der Apotheke als getrocknete Blätter gekauft. Zusätzlich viel Wasser trinken. Die Kräuter können alternativ auch frisch als Salat oder als Suppe gegessen werden. Heimische Gemüsesorten wie Rettich oder Spargel wirken im Frühjahr ebenfalls wahre Wunder. Rettich zum Beispiel, in Bayern der Brotzeitkönig unter den Gemüsearten, ist ein seit Jahrhunderten bekanntes Volksheilmittel. Seine anregende Wirkung auf die Leber- und Gallentätigkeit sorgt gleichzeitig für eine gesunde Darmflora und reguliert den Cholesterinhaushalt. Nicht umsonst ist die gehaltvolle Wurzel als Biergarten-Schmankerl so beliebt. Als Frühjahrskur angewendet, kann man den Rettich, oder zum Beispiel auch das Radieserl, einfach regelmäßig in den Speiseplan einbauen.

Zusätzlich zur Pflanzen-Kur sollte man den Organismus unbedingt durch ausreichend Bewegung an der frischen Luft unterstützen und genügend Wasser trinken. Dann hat man die beste Voraussetzung, den winterlichen Staub von Leib und Seele zu blasen. Wie man die Kur letztendlich durchführt, bleibt jedem selbst überlassen. Ob mit Tees, Frischpflanzensäften, Kräutersuppen oder Frühlingssalaten – auch Varianten sind erlaubt. Und: Sie ist auch für jene Menschen geeignet, die nicht so viel Zeit haben und ihrer Gesundheit trotzdem etwas Gutes tun wollen.

Über den Autor

Simone Rosner

1

Hinterlasse einen Kommentar