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Forscher Geist mit Herz für die Forschung: Christina Bergmann sammelt für die Kinderkrebsforschung

Christina Bergmann sammelt seit 20 Jahren Spenden für die Kinderkrebshilfe. Bislang sind weit über eine Million Euro zusammengekommen. Ans Aufhören denkt sie noch lange nicht.

Seit 1992 sammelt Christina Bergmann Spenden für die Kinderkrebsforschung. Bislang verteilte sie auf die Haunersche Kinderklinik, das Klinikum Großhadern sowie die Aktion Knochenmarkspende Bayern bis Ende 2011 einen Reinerlös von über 1.151.000 Euro. Heuer kommen schätzungsweise noch mal 40.000 Euro dazu.

Aber wie kommt eine Lehrerin, die eigentlich im Ruhestand ist, dazu, sich einen neuen Vollzeit-Job aufzuladen? „Eigentlich ist mein Sohn schuld“, schmunzelt die rüstige Seniorin und erklärt: „Er war nach der Schule als Physiker in Garching in Ausbildung und kam eines Tages heim und sagte ‚Ich muss aufhören. Die Forschung hat kein Geld mehr.’ Das war für mich unfassbar.“ Und der erste Impuls für ein unglaubliches Engagement. Erst arbeitete Christina Bergmann „für zwei“, damit der inzwischen 54-Jährige seine Ausbildung damals abschließen konnte. Später, ab ihrer Pensionierung im Jahr 1992, legte sie mit ihrer Aktion „Kinder für Kinder“ los.

Viele Helfer und Förderer

Ausgerüstet mit unzähligen Kunstwerken aus 41 Jahren Unterricht brachte sie 1993 den ersten Kalender auf den Markt. Ihm folgten Jahr um Jahr Kalender, Adressbücher, Geschenkpapier und Weihnachtskarten, die immer vom 1. Advent bis Januar am Wolfratshauser Marienplatz angeboten werden. „Ohne die Hilfe der Städte Wolfratshausen und Geretsried sowie vieler fleißiger Helfer hätte ich das alles nie schaffen können“, lobt die unter der Schneekoppe im Riesengebirge geborene Bergmann. Sie wuchs im malerisch gelegenen Berghotel ihres Vaters auf. Ihre arbeitsreiche, aber glückliche Kindheit nahm mit Kriegsende im September 1945 eine jähe Wende. Wie durch ein Wunder saß sie nach schweren Monaten im gleichen Sammeltransport nach Bayern wie ihre Eltern und zwei von ihren drei Geschwistern. Sie erreichte im Mai 1946 das Lager in Bad Wiessee. Den Wallberg zu sehen, war für die leidenschaftliche Ski-Fahrerin eine unbeschreibliche Freude.

Als sie ihre Lehrerausbildung in München anfangen konnte, musste sie die ersten Wochen auf einem Strohsack im Luftschutzbunker nächtigen. Heute ist das Haus von Josef und Christina Bergmann voll mit Karten und Kalendern mit Kinderzeichnungen. Aber in ihrer Handtasche trägt sie nur eine ganz besondere Postkarte: die vom Berghotel ihres Vaters. Ihre Heimatliebe ist ungebrochen. Zweimal war sie nach dem Krieg noch mal im Riesengebirge und hat sich davon überzeugen können, dass der ehemalige elterliche Betrieb gut erhalten ist. Ein Zurück gibt es dennoch nicht. Sie wird hier gebraucht. Ihr Herz schlägt noch stärker für ihre Aktion „Kinder für Kinder“, die sie seit 20 Jahren leitet. Ihre Nachfolge ist (noch) nicht geregelt. Die 84-Jährige wischt die Frage mit einem resoluten Lächeln beiseite: „Solange der Herrgott mich laufen lässt, mache ich weiter!“

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Bettina Sewald

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